Shopify GraphQL Migration: Bin ich von diesem Wechsel betroffen?
25. Juni 2025
Shopify stellt seine REST API ein – was bedeutet das für Händler?
Zum 01. Oktober 2025 vollendet Shopify einen langfristigen Technologiewechsel: Die klassische REST Admin API wird abgeschaltet. An ihre Stelle tritt vollständig die moderne GraphQL API. Für viele Shopify-Händler – vor allem solche mit zahlreichen Integrationen – bedeutet das: Jetzt ist Handeln gefragt.
In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du herausfindest, ob du betroffen bist, welche Risiken bestehen und wie du gezielt und pragmatisch vorgehst. Dabei gilt unser Motto: „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser.“
Was genau ändert sich? REST API vs. GraphQL API in Shopify
Shopify hat bereits seit einigen Jahren auf GraphQL als moderne Schnittstellentechnologie gesetzt. Die Vorteile: effizientere Datenabfragen, geringere Ladezeiten, bessere Entwicklungserfahrung. Nun folgt der finale Schritt: Die REST API wird abgeschaltet. Das betrifft alle Abfragen und Integrationen, die bis heute noch auf REST basieren.
Konkret heißt das:
Shopify-Apps, die REST nutzen, müssen auf GraphQL umgestellt werden.
Eigene (private) Apps und Direktintegrationen verlieren ohne Umstellung ihre Funktion.
Es drohen Funktionsausfälle in zentralen Geschäftsprozessen – von Produktimport bis Fulfillment.
Bin ich betroffen? Eine einfache Checkliste für Händler
Nicht jede Integration ist betroffen. Hier sind die drei wichtigsten Bereiche, die du überprüfen solltest:
1. Öffentliche Apps
Viele Shopify-Apps stammen von Drittanbietern und erledigen wichtige Aufgaben: Produktpflege, Lagerabgleich, Versandetiketten, Buchhaltung, etc.
Was du tun kannst:
Mache eine Liste aller Apps, die geschäftskritisch sind. Deine installierten Apps findest du unter Settings > Apps and sales channels.
Schau im Shopify App Store nach, ob der Anbieter ein Statement zur GraphQL-Migration veröffentlicht hat.
Prüfe das Änderungsprotokoll (Changelog) und die Update-Historie.
Wenn unklar: Schreibe den Anbieter direkt an. Frage konkret nach REST/GraphQL und einer Migrations-Timeline.
Besonders kritisch sind Apps, die…
zentrale Geschäftsprozesse tangieren - bspw. die Bestellabfertigung oder den Bestand
tiefe Systemintegrationen haben
keine aktiven Updates mehr erhalten, wenig verbreitet sind oder von kleineren Anbietern stammen
2. Direktintegrationen (z. B. ERP, PIM, Fulfillment)
Viele Shops haben ihre ERP-, PIM- oder Logistiksysteme direkt mit Shopify verbunden. Gerade hier bestehen oft Legacy-Integrationen auf Basis der REST API.
Fragen, die du deinem Anbieter stellen solltest:
Nutzt die Schnittstelle noch REST?
Gibt es eine Umstellung auf GraphQL?
Bis wann ist die Migration geplant – und wird sie garantiert umgesetzt?
Was passiert, wenn nicht?
Wenn du hier keine klare Antwort bekommst, solltest du aktiv werden. Besonders bei ERP-Systemen kann eine nicht funktionierende Integration gravierende Auswirkungen haben – vom Bestellstau bis zu falsch kalkulierten Lagerbeständen.
3. Private Apps und Eigenentwicklungen – die stille Gefahr
Daneben arbeiten fast alle Shops mit sogenannten privaten Apps – individuell entwickelte Tools oder kleine Skripte, die z. B. Produktdaten importieren oder Bestände synchronisieren. Sie laufen oft unauffällig im Hintergrund – sind aber technisch veraltet.
So prüfst du deine privaten Apps:
Gehe zu Settings > Apps and sales channels > Develop Apps.
Prüfen, welche Berechtigungen die App hat. Diese findest du auf der Detailseite der App im Tab "Configuration" unter "Admin API access scopes". Diese Berechtigungen bieten Aufschluss darüber, für welche Prozesse die App genau verantwortlich ist.
Prüfe, ob der Ansprechpartner der App noch existiert. Diesen Findest du auf der Detailseite der App: "Overview" > "Developer".
Prüfe, ob dir der Quellcode der App zur Verfügung steht. Falls das der Fall ist, kann der Quellcode relativ einfach per Volltextsuche auf REST Calls überprüft werden. Falls dir der Quellcode nicht zur Verfügung steht, solltest du den Ansprechpartner kontaktieren. Ist dieser nicht mehr habhaft, muss dringend gehandelt werden.
Unser Tipp: Erstelle eine vollständige Liste aller privaten Apps inkl. ihrer Funktion – und hake sie systematisch ab.
EYOND Tipp: So behältst du den Überblick
Viele Händler stehen jetzt vor derselben Herausforderung: Welche Apps sind betroffen – und welche nicht? Um Struktur in die Analyse zu bringen, empfehlen wir folgendes Vorgehen:
Erstelle eine vollständige App- und Integrationsliste:
Notiere alle genutzten öffentlichen Apps, Direktintegrationen und privaten Anwendungen.Bewerte nach Geschäftsrelevanz:
Welche Apps betreffen kritische Geschäftsprozesse (Bestellabwicklung, Fulfillment, Kundenservice, etc.) oder wirken sich direkt auf den Umsatz (bspw. Bestandsführung) aus?Priorisiere nach Risiko:
Wo fehlt eine klare Migrationsstrategie? Wo gibt es keinen Ansprechpartner? Wo ist REST noch wahrscheinlich im Einsatz?Dokumentiere deinen Fortschritt:
Halte fest, welche Anbieter du kontaktiert hast, welche Aussagen du erhalten hast, und wo Handlungsbedarf besteht.
So kannst du Schritt für Schritt Transparenz schaffen – und gezielt Entscheidungen treffen.
Und jetzt? Deine Optionen zur Migration auf GraphQL
Wenn du REST-basierte Integrationen im Einsatz hast, gibt es drei Hauptoptionen:
1. App-Hersteller führt die Migration durch
Viele große App-Anbieter arbeiten bereits an Updates oder haben die Migration abgeschlossen. In diesem Fall musst du nur sicherstellen, dass der Anbieter sich rechtzeitig darum kümmert.
2. Anbieter plant keine Migration – Wechsel nötig
Wenn ein Anbieter nicht auf GraphQL umstellt oder sich nicht äußert, solltest du Alternativen prüfen. Hierbei unterstützen wir dich gerne.
3. Eigene Lösung (private App, Direktintegration)
Hier wird es technisch: REST-Endpunkte müssen durch GraphQL-Queries ersetzt werden. Dabei muss oft nicht nur der Code, sondern auch die Datenlogik überarbeitet werden.
Wie EYOND dir helfen kann
Wir unterstützen dich bei allen Phasen der Umstellung:
Kostenlose erste Einschätzung: Wir prüfen deine aktuelle Shopify-Architektur auf REST-Nutzung. Schnell, verständlich, unverbindlich.
Migration privater Apps & Integrationen: Wir bringen deine Lösungen auf den neuesten Stand – sauber, performant und zukunftssicher.
Integrationsprojekte mit dem EYOND Connector: Für ERP-, PIM- und Fulfillment-Anbindungen bieten wir einen flexiblen Standard mit GraphQL-Unterstützung.
Fazit: Kontrolle ist besser als Vertrauen
Die Abschaltung der REST API ist kein hypothetisches Risiko – sondern ein fixer Termin. Wer nicht handelt, riskiert Ausfälle, Datenverluste und manuelle Notlösungen im Tagesgeschäft.
Aber: Mit dem richtigen Vorgehen ist die Migration machbar – und sogar eine Chance, veraltete Systeme zu modernisieren.
Wenn du wissen willst, wo du stehst, bieten wir dir gerne eine kostenlose Ersteinschätzung an. Schreib uns einfach – bevor es am 1. Oktober zu spät ist.